Die Seuche

Wir schreiben das Jahr 1999. Die Seuche hat sich schleichend ausgebreitet. Drei Millionen Deutsche sind infiziert.
Der Staat reagiert mit radikaler Ausgrenzung. Konservative und religiöse Fundamentalisten stellen die Regierung. Der starke Mann im Kabinett ist Dr. Kaufmann, der Gesundheitsminister. Er gebietet über die alles überwachende Gesundheitspolizei. Schwarze Uniform, gelbe Litzen. Das Volk nennt die Truppe schaudernd ›Die Wespen‹.
Die Regierung hat West-Berlin räumen lassen und die rundum eingemauerte und von der DDR-Volkspolizei bewachte Stadt zum Seuchen-Getto gemacht. Jeder Einwohner der BRD muß einmal im Monat zur Zwangsuntersuchung. Infizierte werden ohne Wiederkehr nach Berlin deportiert. In ein morbides Chaos, wo das schrille Leben im Sex-, Crime-, Drogen- und Mysterien-Rausch den Tanz auf dem Vulkan vollführt.
Obgleich gesund, gerät Judith, eine eigenwillige junge Frau, in das Terror-System der Gesundheitsbehörden. Intrigen, Mißgunst, Haß sind im Spiel. –
In aussichtsloser Lage sinnt Judith auf Befreiung. Sie setzt all ihre Intelligenz und Attraktivität ein und durchbricht den Teufelskreis. Die Flucht beginnt …